Das Weingut
Bekannt ist das Weingut vor allem für seine authentischen Rotweine aus den traditionellen heimischen Sorten Blaufränkisch, Sankt Laurent und Zweigelt.
Josef Umathum keltert auch faszinierende Weißweine, wie den Pinot gris, den Gelben & Roten Traminer und einen ganz außergewöhnlichen Rosé Saignée, der Weingeschichte geschrieben hat.
Die Wiederbelebung der historischen Rebsorte Lindenblättriger im Burgenland geht ebenso auf Umathum zurück.
Das Original der Rotwein Cuvée „Haideboden“ wurde in diesem Hause schon 1991 gekeltert. Die besten Lagenweine kommen vom Kirschgarten, Vom Stein und der Ried Hallebühl.
Ausschließlich von Hand verlesene Trauben werden verarbeitet und der Ausbau erfolgt in traditionellen Holzfässern.
Lebendiger Boden und wache Pflanzen bilden die Grundlage für die Qualität der charaktervollen Weine. Alle Arbeiten folgen den Rhythmen der Natur. Um das Gedächtnis der Pflanzen zu bewahren, werden die Reben nur aus den aller ältesten Weingärten selektioniert.
Das Weingut arbeitet in überschaubaren Strukturen, nach biologischen Richtlinien, die sich an der Philosophie von Rudolf Steiner orientieren.
Das Ziel ist es, reife und gesunde Weintrauben unversehrt in den Keller zu bringen, daher gibt es ausschließlich handverlesene Trauben. Die Kellerarbeit ist schonend und der Ausbau erfolgt vor allem in Holzfässern.
Die hochwertigen Lagenweine kommen erst nach über drei Jahren Lagerung am Weingut zum Verkauf.
Leitbild
Wein zu keltern, der das Talent hat die Seele zu berühren
Der Reiz im Beruf eines Winzers liegt für mich darin, Weine mit Stil, Charakter, Eleganz, Struktur und Länge zu keltern und vor allem im Weg der dahin führt. Ein erster Schritt in diese Richtung führt auf die Belebung unserer Umwelt.
Das Streben unserer Arbeit gilt, stets wach zu sein, um die Natur zu erkennen und die richtigen Entscheidungen für unser Tun zu finden.
Wein zu schaffen ist eine wunderbare Aufgabe, welche von Schöpfungskraft, Naturverbundenheit, geistiger und körperlicher Arbeit genauso gekennzeichnet ist, wie vom unabdinglichen Schicksal.
Die geistige, kreative und auch handwerkliche Arbeit besteht darin, diese unabänderlichen Tatsachen in ein harmonisches Ganzes zu betten.
Oftmaliges Abwägen der einzelnen Charaktere, vielfältiges Experimentieren und Abgleichen innerhalb der sorten-spezifischen Ausdrucksarten bringen uns stündlich dem erstrebten Ziel näher: Weine als eigenständige Wesen zu erschaffen. Ein Wesen voll Ausdruck und Individualität - ein Wesen, das sensibler über uns und unsere Heimat erzählen kann, als manches Wort es zu vermitteln mag.
Unsere Weine sind Lebensmittel für die Seele.
Ein Teil unserer Seele ruht in den Trauben unserer Gärten, welche schließlich zu dem reifen, was wir jährlich mit viel Mühe aber auch unendlich viel Sorgfalt zu erzielen versuchen: sortentypische, harmonische Weine. Keine simplen Getränke, sondern liquide Erzählungen.
Der Weingarten
Der Weingarten als Basis
Wenn der Boden die Erzählung beginnt, so führt sie der Wein zu Ende: Die Kapitel dieser schöpferischen Geschichte berichten von behutsamer Bodenpflege, Schonung der Nützlinge und Erhaltung der Artenvielfalt.
Eine intensive Auseinandersetzung mit der Natur um mit den Kreisläufen bewirkt ein Umdenken im Menschen. Es ist nicht der Materialismus, sondern die inneren Kräfte, die uns Energie und Wärme schenken. Gerade in der Landwirtschaft ist eine Bewirtschaftung, die den Grundzügen der Natur folgt unabdingbar. Wir haben uns lange mit dem Thema beschäftigt und uns ab 2005 entschlossen den Weg der Bio Dynamischen Landwirtschaft zu gehen. Unsere Landwirtschaft orientiert sich an den Grundlagen und der Gedankenwelt von Rudolf Steiner, dem österreichischen Antroposophen. Es geht nicht um Esotherik oder Mysthik, es geht um langfristige Gesundheit, Artenvielfalt und Kultur.
Diese Art der Bewirtschaftung ist für uns nicht Marketing, sondern Grundlage und Lebenseinstellung. Auf eine Kennzeichnung der Weine als Bio verzichten wir bewusst.
Wein anzubauen und zu keltern ist ein kultureller Akt und der Mensch nimmt bewußt Einfluß auf die natürlichen Prozeße.
Das Gedächtnis der Natur:
Vieles hat uns die Weinbaugeschichte im Laufe der Jahrhunderte gelehrt, viel Lehrreiches wurde vergessen.
Um in Vergessenheit geratene Qualitäten wieder ans Licht zu bringen, beschäftigen wir uns intensiv mit der Selektion der autochthonen österreichischen Rebsorten Sankt Laurent, Zweigelt und Blaufränkisch. Diese Arbeit machen wir gemeinsam mit DI Helmut Gangl, der als wissenschaftlicher Betreuer und als Züchter fungiert.
Bei der Auswahl wird größten Wert auf genetische Vielfalt und gute Anpassungsfähigkeit der Pflanzen gelegt, Reben, die alle Sommer und Winter der letzten Jahrzehnte in sich gespeichert haben, ein Gedächtnis der Natur.
Diese "intelligenten" Reben sind an die Klima- und Bodenverhältnisse besser angepasst, und es entsteht der typische Terroir-Ton, der unverwechselbare Geschmack eines Weines, eine Symbiose aus Boden, Mikroklima und Rebsorte, und natürlich der prägende Faktor des Winzers.
Wir gehen aber noch einen Schritt weiter und arbeiten mit neuen Sorten von Ing. Georg Weiss, das sind Kreuzungen von Europäischen und Amerikanischen Reben, die hohe Resistenzen gegen Pilzkrankheiten aufweisen, und trotzdem den für uns so schönen, würzigen Geschmack der herkömmlichen Sorten bieten. Diese "neuen Sorten" werden jetzt erprobt, um Aussagen für deren weinbauliche Eignung treffen zu können und vielleicht ist das die Basis für den Weinbau der Zukunft. Bewahren heißt eben auch verändern, das führt uns die Natur Tag für Tag vor.
Die beeindruckende Vielfalt der Böden gilt es zu bewahren - dass dieses Gebot kein leeres Wort ist, finden sie in der vielfältigen Ausdrucksweise unserer Weine bestätigt.
Sensibilität entsteht aus Feinfühligkeit. Wir fühlen, pflegen unsere Trauben, unsere Böden mit größter Sorgfalt.
Grund und Boden: Nicht Besitz, sondern Partnerschaft.